Dr. phil. habil. Patricia A. Gwozdz 

Interdisciplinary Research Cultures between the Humanities, Arts, & Sciences

Privatdozentin Universität Potsdam

Figura als interdisziplinäre Begriffs- und Theoriegeschichte | Theorie & Geschichte der Life Sciences | Populäre Wissenschaftskommunikation | Narrative Medicine, Medical Humanities, Health/Mad Studies | Interdisziplinäre Vulnerabilitätsforschung


Comparative Motherhood Studies | Transhistorical Masculinity Studies | Global Literary History of Femicide | Digital Storytelling & Memory Studies

Ecce figura

Was haben Jesus, Sokrates und die Mensch-Maschine gemeinsam? – "Jede dieser Figuren ist die figura der jeweils anderen:

Sie ist ihre Ankündigung und Erfüllung."

Ecce figura versteht sich als ein Kompendium interdisziplinärer Begriffsgeschichte zwischen Literatur, Philosophie und Theologie, das dazu einlädt, in neuen Konstellationen gelesen und erweitert zu werden.

Podcast

Wir handeln mit Wissen und Informationen. Wir sind Kaufleute des Lichts, Interpreten und Konsumenten des Infotainments. Doch wer die Grenzen verständlicher Forschung austesten will, muss nicht besser, schneller und effizienter kommunizieren, sondern über die Kommunikation kommunizieren. In meiner Podcast-Reihe Virale Wissenschaft spreche ich mit Geistes- und Naturwissenschaftler:innen über Wissenschaft und Öffentlichkeit, über den alten und neuen Gossip aus dem akademischen Feld, über Liebe und Leid zwischen Labor, Schreibtisch und Medien. Mit Sonderfolgen und Extra-Features!

International

Talks & Lectures 2025

“Surgery is the new sex”: The Evolution of Dark Medicine as Horror Performance Act in David Cronenberg’s “Crimes of the Future” (2022)

MLA Convention: Panel “Haunted Bodies, Uncanny Medicine: The Medical Gothic Across Media and Genre” (Chair: Davina Höll & Amina A. Touzos), 8.–11. Januar 2026, Toronto/Canada 

Vulnerable Cosmos: Reading Humboldt with Arendt between Risk, Danger and Conviviality

3rd International Humboldt-Day "In Alexander von Humboldt's Cosmos: Ethics and Aesthetics", at the Humboldt Center for Transdisciplinary Studies (HCTS), Hunan Normal University Changsha/China, 10.-11. Oktober 2025

The Womb within the Womb: Refashioning Motherhood between Theology, Psychology and Natural History in Early Modern Spain

Open Panel “Studying Religion(s), Motherhood and Mothering in Interconnected Worlds” organized by Dr. Florence Pachard Guinard at the XXIII International Association for the History of Religions World Congress at the Jagiellonian University Kraków, Poland, 24.-30. August 2025

Being-Together-at-Risk: Natality, Nationality, and Vulnerability from Latin America to East-Central Europe

International Conference “The Politics of Literature between East-Central Europe and Latin America” organized by Dr. Agnieska Hudzik & Dr. José Luis Nogales Baena, University Saarbrücken 2.-4. April 2025

Projekte

In den internationalen Forschungsnetzwerken beschäftige ich mich mit der Weltliteratur zwischen Europa und Lateinamerika, der interdisziplinären Begriffsgeschichte von Mensch und Maschine, der Kultur- und Wissensgeschichte schwangerer/gebärender Körper und der narrativen Medizin von Krankheit, Schmerz und Genesung. Ich interessiere mich insbesondere für inter- und transdisziplinäre Fragestellungen, die die Beziehungen zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften herausfordern, provozieren, vereinen und trennen.

In aktuellen Forschungs- und Publikationsprojekten beschäftige ich mich mit vergleichenden Studien zur Mutterschaft, der Rezeptionsgeschichte antiker Männlichkeit in der Moderne, dem Frauenmord in der Weltliteratur und der populären Wissenschaft in Zeiten der Polykrise.

Bücher

Als vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaftlicher arbeite ich transphilologisch zu verschiedenen Sachgebieten der Romanistik, Komaratistik, der interdisziplinären Begriffs- und Wissensgeschichte und der Theorie und Geschichte populärer Wissenschaftskommunikation mit besonderem Fokus auf die Life Scienes.

Lehre

In Konstellationen zu lesen bedeutet vergleichend zu denken und vergleichend zu denken bedeutet in neuen Konstellationen zu schreiben. Pitch, Podcast, Social Media Channel, Kurzfilm, Drehbuch oder einfach nur klassische Hausarbeit – neues Wissen braucht neue Präsentationsformen. 

Research Area 1: Narratives of Science and Science as Narrative 

Making Pain Visible: Medical Humanities, Narrative Medicine, Life Writing

Krankheit, Schmerz, Genesung – Ich erforsche fiktionale Erzählliteratur als Quelle des Wissens diesseits und jenseits der Medizin und der Lebenswissenschaften.

Natural Sciences, Fictional Literature & Popular Culture

Populäre Wissenschaft, Kommunikation von Expertenwissen und literarische Erzählungen über naturwissenschaftliche Entwicklungen gehen einen gemeinsamen Weg. Ich interessiere mich für ihre sich überkreuzende Epistemologien zwischen Fakt und Fiktion, Ideologie und Utopie, Kritik und Spekulation.

Research Area 2: Interdisciplinary Approach to the History of Concepts, Metaphors, Ideas

Wir sind alle Figuren!

Figuren entstehen aus Bewegungen. Die Natur erschafft sie, wir entziffern sie und erschaffen neue durch Kunst, die die Natur übertrifft. Von göttlichen Zeichen zur naturphilosophischen Lesbarkeit der Welt bilden die Figuren das Ordnungsmuster, nach dem wir leben. Doch wenn alles Figuren sind, was wird dann das sein, wovon sie Figuren sind? Antworten auf diese Frage gibt es in meinem Buch "Ecce figura".

Das Leben der Maschine in Metaphern

Wir haben die Maschinen erfunden und gemacht. Sie ist unsere Kreatur. Nun erschaffen wir gemeinsam eine neue Welt der Ma(n)chines: An den Schnittstellen zwischen anthropologischem Wissen über den Menschen und dem physikalisch-mathematischen Wissen über die Maschine entspringt die Quelle eines neuen Wissens, das uns auf die Zukünfte vorbereiten muss, damit wir zusammenleben können. Die Maschine schafft den Menschen nicht ab, sie erschafft einen neuen. Wer er sein wird, diskutiert unser Band zwischen dem Leben der Maschinen und der Maschine als Leben.

Research Area 3: Digital Storytelling & New Memory Studies

Digital Storytelling & Collaborative Writing

Die Welt der Literatur hat sich ins Digitale verschoben. Wattpad dominiert mit über 50.000.000 Leser:innen und Erzähler:innen weltweit die größte Plattform für kollaboratives Schreiben. Damit ist die Druckkultur nicht abgeschafft. Aus dem Netz geht die Produktion zurück zum gedruckten Buch. Die Literatur stirbt nicht aus, sie immigriert, sie bewegt sich, sie strömt vielfältig vom einen ins andere Medium und wieder zurück. Ihre Aura wird nicht zerstört, sondern rehabilitiert. Ich verfolge diese Strömungen innerhalb des größeren Forschungsverbunds der Digital Memory Studies.

Transformation der Leseszenen

Nach dem Tod des Autors und der Geburt des Lesers im Hypertext hat sich einiges verändert und vieles wurde durch die AI Technologie in die elektronische Textproduktion verlagert. Auch das fiktionale Erzählen in Film und Literatur. Ich habe mit Walter Benjamin und Jorge Luis Borges eine Topographie des Verschwindens erzählt, die über die vergangenen und zukünftigen Szenen des Lesens und Schreibens nachdenkt und gezeigt, wie die analoge Welt des Erzählens in der digitalen überlebt.

Research Area 4: Vulnus, Vulva & Vulnerability – Comparative Motherhood Studies & Global Literary History of Femicide

Comparative Motherhood Studies

Monster sind Mütter und Mütter sind Monster: Ich interessiere mich für die Wissens- und Kulturgeschichte gebärender Körper, feministisch, historisch, systematisch und theoretisch. Ob in den Religionen, der Medizin, der Literatur, Kunst oder der Politik – Mutterschaft und "mothering" steht im Zentrum der Evolution der Menschheit und muss danach fragen, wie eine Zukunft vulnerabler Körper aussieht, deren Sichtbarkeit erst heute zu ihrer vollen Geltung kommt.

Global Literary History of Femicide

Seit Scheherazade ihre Stimme in den Geschichten von 1001 Nacht erhoben hat werden Frauenkörper in der Literaturgeschichte immer wieder zur poetisch schönen Leiche erklärt. Niemand fragte nach den Gründen von vermeintlichem Selbstmord, Totschlag, Mord. Während die Täter sprachen, waren die Opfer zum Schweigen verurteilt. Das hat sich nun geändert. Wir müssen eine globale Literaturgeschichte des Femizids schreiben, damit die Stimme der Opfer hörbar und ihre Leiber sichtbar werden. 

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